
Über mich
In meinen Anfängen als Trainer betreute ich einen Athleten, mit dem ich kurze Zeit vorher selbst noch zusammen trainiert hatte. Als dieser für die neu aufgebaute Vereins-Homepage portraitiert wurde, wurde er auch befragt, wie er zu seiner Sportart gekommen sei. Später standen in seinem Portrait als Antwort darauf nur zwei Worte:
durch Begeisterung
Das warf mich damals einigermaßen um.
Heute weiß ich, dass nur diese Begeisterung zu echtem Können führt.
Auf der Suche danach wie ich als Fotograf besser werden könnte, las ich Fotobücher, besonders gerne Werke von Andreas Feininger, informierte mich auf der Homepage von Ken Rockwell, betrachtete Fotografien, die mich berührten, zweifelte an mir und meinem Equipment und glaubte zum Schluss, dass ich es wohl besser sein lassen sollte.
In seinem Buch 'Shaolin – Du musst nicht kämpfen um zu siegen', das mit Fotografie überhaupt nichts zu tun hatte, schilderte der Autor Bernhard Moestl, wie er selbst als Fotograf arbeitet:
„Zwei Dinge braucht ein guter Fotograf, so glaube ich: Achtsamkeit und Demut. Ein gutes Bild will dein Staunen mit dem Betrachter teilen, ihn an deinem Augenblick teilhaben lassen. Der Betrachter möchte deine Demut mit dir fühlen, sich gleichsam mit dir verneigen vor deinem Motiv. Weshalb du es selbst tun musst. Dann wird auch dem Betrachter dein Bild gefallen.“
Das warf mich wiederum um.
Da las ich Bücher, verfügte über etliches an theoretischem Wissen, eine einigermaßen gute Kamera, die notwendige Begeisterung und brauchte vor allem aber die richtige Einstellung?
Als Mann des Sports wusste ich sofort, dass das stimmte.
Fotografieren hat heute für mich die Bedeutung mich auf den Weg zu machen etwas zu kreieren, das in erster Linie mich selbst begeistert. Dazu brauche ich neben dem Equipment, das von untergeordneter Bedeutung ist, eine Grundstimmung mit der ich den potentiellen Motiven begegne, die entspannt, aufmerksam und geduldig ist. Fühle ich mich zu sehr gedrängt etwas Gro8artiges abzuliefern, wird das Fotografieren für mich ungleich schwieriger. Auf jeden Fall ist es mir unmöglich danach Zufriedenheit zu empfinden.
Alle Menschen sehnen sich danach dem Außergewöhnlichen zu begegnen. Wenige erkennen aber, dass es in ihnen selbst liegt es zu erschaffen. Noch weniger zeigen die Bereitschaft auch nur einen entbehrungsreichen Abschnitt ihres Lebens dafür zu verwenden, das Außergewöhnliche selbst zu tun.
Holger Prestor